Datenblatt: Triebwagen BDe 4/4 141 und 142
Konstruktion: 1972
Mechanischer Teil: SWP
Elektrischer Teil: SAAS
Tara: 36,5 t
Untersetzung: 1:6,57
Geschwindigkeit Max.: 70 km/h
Bremsen: Federspeicher-, Vakuum-, Widerstandsbremse.
40 Sitzplätze in der 2. Klasse.
1972: Geliefert ohne Inneneinrichtung und mit abgedeckten Abteilfenstern, Anstrich grün,
11 Tonnen Sandsäcke als Ballast für die Kieszüge.
1981: Entfernen der Ballast-Säcke, Einbau der Innenausstattung und Neulackierung in silber/orange.
Die späten 1960er Jahre waren für die sekundären Netze der Schweizer-Bahnen nicht vorteilhaft. Es fand eine Abbauwelle statt und die Freiburger Schmalspurbahn, deren Infrastruktur und Rollmaterial in einem veralteten Zustand war, stand im Visier des Bundes. Trotz «Auto-Politik» wurde diese Linie
jedoch durch die geniale Idee gerettet, das für die Autobahn RN12 benötigten Kies auf der Schiene zu transportieren. 10 Selbstentladewagen und zwei starke Triebwagen wurden dafür bei der Schweizer Industrie in Auftrag gegeben. Die Infrastruktur zwischen Grandvillard und Vuadens wurde durch den Austausch von gebrauchten, schwereren Schienen, verbessert.
Fast 3 Millionen m3 Kies wurden auf diese Weise ab 1972 von Grandvillard nach Vuadens transportiert, nicht ohne Schwierigkeiten, da 1974, 1976 und 1977 drei Unfälle gemeldet wurden ( ?).
1974 (GFM und C. Ispomante)
Die ersten beiden (am selben Ort) waren auf Konstruktionsschwächen der Wagen zurückzuführen, bei denen einige Komponenten der Drehgestelle zu Testzwecken aus Aluminium gefertigt wurden. Der dritte war ein Betriebsunfall in Grandvillard, bei dem zwei Züge aufgrund einer falsch gestellten
Weiche zusammenstießen.
Nach dem Ende der Transporte für die RN12 wurde die Kies-Abfüllanlage von der Strecke in den Bahnhof von Grandvillard verlegt. In der Zwischenzeit kam die Philippin-Kommission zum Schluss, dass das Schmalspurnetz der GFM zu erhalten und zu sanieren sei. Nebst dem Öl Schock im Jahr 1973 trugen sicherlich auch die Kiestransporte zu diesem Entscheid bei.
1981 gingen die beiden Triebwagen, die ihre Aufgabe perfekt erfüllt hatten, zum Hersteller zurück, wo dieser die von Anfang an vorgesehenen 40 Sitzplätze einbaute. In schicker Lackierung in silber/orange kamen sie nach Bulle zurück. Dank ihrer hohen Leistung sah man sie oft vor schweren gemischten Zügen auf der Strecke Bulle - Broc-Fabrique.
Nach Lieferung der Vevey-Triebwagen der Serie 120, wurden die 141 und 142 noch hauptsächlich für die Schülerzüge auf der Strecke Châtel-Saint-Denis – Palézieux eingesetzt. Der 142 wurde 2017 verschrottet und der 141 der Infra zugeteilt.
Angesichts der historischen Bedeutung der 140er, beschloss GFM Historique den 141 in ihre Sammlung einzugliedern, wo er, jetzt ausgestattet mit Tischen, auch für Fahrten mit Essen am Platz eingesetzt werden kann. Heute in den Hausfarben der TPF, soll er den Anstrich in silber/orange zurückerhalten.
Fotos: GFM H, GFM, TPF, Q. Reichen, und verschiedene Fotografen.